THE SMU China Tour 2008
Samstag, 26. Juli 2008
Unter den Wolken...muss die Hitze wohl grenzenlos sein: 1. Tag, Ningbo, China
Samstag, 26. Juli 2008, 16:45
Liebe Freunde,

selten so gut geschlafen im Flugzeug...die eine Hälfte der Band: Denn die hat sich die Anregungen unseres Managers Reinier, der in wenigen Tagen nach Peking nachkommt, wirklich zu Herzen genommen und ein paar Schlaftabletten eingeworfen.



Dank der holländischen Wunderdroge sind wir am Freitag, 25. Juli, gegen 16 Uhr Ortszeit (10 Uhr morgens bei Euch) wohlbehalten und entspannt, wenn auch vom Flug etwas weichgeklopft, in Ningbo angekommen.
Am Flughafen Shanghai erwartete uns ein Mitarbeiter des Ningboer Foreign Registration Office, um uns abzuholen. Die Fahrt nach Ningbo dauerte dann weitere drei Stunden, und sie war - gelinde gesagt - eine erste Probe für eine wohl anstrengende Tournee: Rund 36 Grad im Schatten - und Schatten war es unter der käseglockenartigen Wolkendecke allenthalben - machten uns jede Pause an der fast autoleeren Autobahn zum Martyrium mit Suchtfaktor.
Unser Hotel "Lianyi" liegt mitten im Herzen der Stadt Ningbo. Die Zimmer, allesamt im zwölfte Stock, sind geräumig und gemütlich. Die Luft in dieser Stadt ist dagegen weniger gemütlich: Heiß und einigermaßen versmogt lädt sie weniger zum Atmen denn zum Ausatmen ein...



Die Hitze aber ist bislang die einzige Schwierigkeit - mit Ausnahme der Klimaanlagen. Denn dort wo viel Schweiß auf der Haut ist, schlagen die Klimaanlagen quasi grippal zu.
Aber was können Grippeviren schon anrichten, wo uns David die Mägen mit Reiswein versiegelt. David, unser chinesischer Tourorganisator, hat bestens für alles gesorgt. Heute, am Samstag, haben wir noch einen konzertfreien Tag, und wir waren in einem "new socialist" Vorzeigedorf im Distrikt Ningbo. Das muss man sich so vorstellen: Die Chinesen haben ein Dorf geschaffen, dass in sich (fast) autark und harmonisch ruht: Haus neben Haus, umgeben von Gärten und landwirtschaftlichen Betrieben, in denen die Bewohner arbeiten. Das Ganze ist eine Art "volkseigenes Dorf" mit Hochglanzcharakter, kreiiert, um Besuchern die Vorzüge der eigenen Politik vorzuführen.



Den Nachmittag haben wir zur freien Verfügung, und das genießen wir auch noch sehr, denn am morgigen Sonntag wartet die erste große Bewährungsprobe auf uns: Das Konzert im "Grand Theatre" steht an.
Nun, dieses Theater ist ein wahrer Koloss: die Bühne ein Zeppelinhangar, die Zuschauerreihen imposant bis in die obersten Reihen. 1500 Plätze bietet das hypermoderne Theater, und wie wir hörten, ist es ausgebucht. Das ist im Übrigen, da bin ich ehrlich, auch nicht schwer, da die Karten umsonst sind (kleine Anekdote: unser Drummer Mr. X war heute im Musikladen hier und wollte den Verkäuferinnen Karten fürs Konzert morgen schenken...daraufhin zauberten die Damen Tickets unter der Ladentheke hervor und wedelten damit herum. Da wollten wir mal was Gutes tun...)
Etliche Freunde und deren Familien werden da sein, unter anderem unser chinesischer Mäzen, Direktor Kong, dessen Engagement uns nun schon zum zweiten Mal nach China führt. Wir verspüren also einen gewissen Druck, unsere Sache gut zu machen...ich weiß aber auch, dass unsere anderthalbstündige Show weniger minutiös eingeplant ist (wie sonst immer, hehehe), uns aber unser Improvisationstalent sehr zugute kommen wird.



Morgen steht der Tag ganz im Dienst der musikalischen Sache - denn, und das hatten wir jetzt schon ganz vergessen, Tournee heißt ja: Musik machen!

Wir hoffen, Euch geht es gut da draußen, wir melden uns nach dem Konzert wieder,

Euer Ben Martin, Ningbo, China,

und der Rest der Bande!

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