THE SMU China Tour 2008
Mittwoch, 6. August 2008
Mr Kong is calling from China
Mittwoch, 6. August 2008, 10:06
Was bisher geschah:
Nachdem die fünf SMUs ihre Trinkfestigkeit nach einem furiosen Auftritt bei Soundking unter Beweis gestellt hatten, gerieten sie in einen Strudel von Ereignissen: Mr Army U musste unbedingt David erzählen, wie die Bundeswehr in Deutschland funktioniert, Ben Martin sah sich einem ebenbürtigen Posergitarristen in der Z Rocks Bar gegenübergestellt, the SMU nur knapp einen Angriff durch einen Außerirdischen überlebte, und Mr X plötzlich bei Tisch zum Chinesen wurde.

Aber fangen wir mal vorne an:
Am Ende unseres freien Tages‚ (ein Tag nach dem Soundking Auftritt) lud uns David zusammen mit seiner Familie zu einem Essen ein. Es galt zwei weitere Mitglieder in unsere SMU-China-Familiy aufzunehmen: Gerry und Sophia – Davids Sohn und seine Frau. David der mittlerweile mehr SMU denn Chinese ist, wusste natürlich, wie ein solcher Initierungsprozess von statten geht: Mit ordentlich viel Alkohol werden neue Mitglieder bei uns aufgenommen... Doch Stopp: Davids Frau, so erklärte er uns, suche schon seit Jahren nach einem westlichen Namen und uns sollte die Ehre zu Teil werden, ihr einen zu geben. Nachdem Vorschläge wie Jolander, Marthilde, Esmiralda usw. von der Band abgelehnt wurden, startete Mr X ein Versuch: Sophia! Vor allem die Bedeutung des Namens (Weisheit) quittierte David mit einem freudigen Glugs-lachen und bestimmte, dass dies der richtige Name sei. Prompt begann die feierliche Eingliederung unserer neuen SMU-Familien-Mitglieder. Sophia war vom Trinken nicht ganz so angetan, wie es David mittlerweile ist („My doctor told me last time after you left, that I should be careful about drinking alcohol, because it is not so good for my skin – but right now I can feel no problem – hihihi.“) und sein Sohn wäre sicherlich schon an diesem Abend zu einem Kong-gleichen Nachfolger geworden, hätte er nur so viel trinken dürfen, wie er gewollt hatte (nach 2 Gläsern Bier war Schluss). Auch Mr U the SMU trank als ob er neu in die Band aufgenommen werden wollte. Schließlich war er so gut gelaunt, dass er David seine Erlebnisse aus der Bundeswehrzeit erzählte – leider auf Deutsch. Auch wenn David kein Wort verstand; er lachte mit.



Am nächsten Tag stand ein Auftritt in einem Club an – und somit auch der erste Auftritt, der von Roger (unserem belgischen Freund in Ningbo) organisiert wurde. Die Bar war klein, das Bier auch hier flüssig, das Publikum zahlreich und die Stimmung, genau wie der Barbesitzer fett! Nachdem wir das Set gespielt hatten, freuten wir uns auf etwas Ruhe in der Pause, doch was war das? Fünf Typen (ein anderes Wort würde zu diesen Charaktermenschen nicht passen) betraten die Bühne und begannen zu spielen. China-üblich Coversongs. Den SMUs wurde schnell bewusst warum diese fünf in Ningbo nur unter dem Namen ‚the Fab Five’ bekannt sind. Angeheizt durch unsere Show drehten die Jungs und die Sängerin so richtig auf. Im Grunde traurig, dass eine Sängerin diesen Kalibers in einem Club in Ningbo versauert. Ich bin ehrlich: Ich habe selten jemand gesehen, der so gut live gesungen hat. Selbst DanU sagte nachher, dass sie unter seinen persönlichen Top-5 Livererlebnissen gewesen sei.



Wiederum angestachelt durch ihre Performance betrat wir die Bühne zur zweiten Runde. Und was soll ich sagen, wir rockten wirklich die Hütte. Chinesen, Westler, dicke, dünne, alle feierten mit uns zusammen eine grandiose SMU-Show in China!!! Als wir nassgeschwitzt von der Bühne hüpften übernahmen wieder die fabulösen Fünf! Und diesmal drehte der Gitarrist so richtig auf: Gitarrensolo vor und hinterm Kopf gespielt, mit der Zunge ein Lick nach dem anderen aufs Griffbrett gezaubert und ein Slidesolo mit Bierflasche und Mikrofonständer hingelegt, dass die Funken sprühten – Mr Ben Martin hatte hier einen Posergitarristen im Geiste gefunden! Großartig. Doch plötzlich wurde es ruhig, denn der Club und die SMUs mit ihm sahen sich einem Angriff eines Aliens gegenüber. Die Fratze bis zur Unkenntlichkeit verzogen, laute Grunz- und Kampfschreie von sich gebend, stand es vor uns mit weit, weit aufgerissenem Mund, die Gliedmaßen spinnengleich bewegend kam es aus der Ecke auf uns zu. Allem in allem muss man jedoch sagen, dass das Schlagzeugsolo des Aliens wirklich verdammt gut war. Toms wurden mit Händen, Sticks, Füßen und dem Kopf maltretiert und auch Mr X musste sich zugestehen, dass es auf dieser Welt noch verrücktere Leute (äh sorry Aliens) gibt als ihn.

Nun hieß es schon bald Abschied nehmen von Ningbo - Abschied nehmen von David. Ein letztes mal zusammen Essen, ein letztes Mal ‚Kampe’ sagen und ein letztes Mal die Reisweingläser bis zum Grund lehren. Aber David wäre nicht David, wenn er nicht noch irgendeine Überraschung parat gehabt hätte. Und so kam es, dass Mr X seinen dritten Namen bekommen sollte: Einen chinesischen. Aus Dank für den Namen seiner Frau schenkte er Mr X im Gegenzug ebenfalls einen. David, Gary und Sophia gehören zur SMU-Family – Mr X ist nun Teil der chinesischen Familie. Jedoch wurde der Name nicht so hingeschnoddert wie von uns, nein eine Urkunde des Foreign Affair Office bekundet den Namen. Ich zitiere:

Felix Krafft
Kong-lai-fu
Explanation of Chinese full name:
Kong: The Surname is your surname ‘K’ and the most respectful family name in China. The most famous and powerful ancestor of the Kong-family is the greatest philosopher Confucius. You study philosophy and will be a great philosopher and powerful man in the future. Also, the first one you come to know in China is Director Kong. So I think Kong is a good one for you and it’s very Chinese and popular and powerful which can also tell the meaning of Krafft.
Lai: It is from “ra” and means “come”
Fu: It is from “ff” and “Felix”, and means “happiness and luck” which has the same meaning of Felix and is very Chinese.
So the meaning of your whole Name is the happiness and luck comes to family of Krafft and Kong. Gary, Sophia and I all think it is a special and wonderful name. Hope you will like it and wish all the happiness and luck be surrounding you for every second in china and at home.

Yours David



Egal, was uns die Zukunft in China noch bringen wird, eines haben wir bereits gefunden und dies ist das allerwichtigste, was man finden kann: Wahre Freundschaft!

Beijing, für the SMU, Mr X

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